Herstellung

Vom Stamm zum Eichenholzfass

Fast noch wichtiger als die Herkunft des Holzes ist die Trocknung und die Verarbeitung. Die Eiche sollte mindestens 80 Jahre wachsen und muss im Winter, wenn der Baum nicht im Saft steht, gefällt werden. Die Stämme werden auf die benötigte Länge zugeschnitten und dann horizontal in vier Teile gespalten. Rinde und Splintholz werden entfernt. Da amerikanische Eichen weniger porös sind, kann man diese längs zum Stamm sägen. Europäische Eichen sollten nicht gesägt werden, durch ihre poröse Struktur würden die Fässer sonst später lecken; aus diesem Grunde müssen sie in der Faserrichtung per Hand gespalten werden, was natürlich sehr viel aufwendiger ist. Die Axtschneide oder heutzutage maschinelle Spaltkeile folgen deshalb der Richtung der Holzfaser. Bevor man das Holz weiterverarbeitet, muss es trocknen. An der Luft dauert das Trocknen der Holzplanken zwischen 18-36 Monate. Mit Trocknungsanlagen kann man diese Zeit verkürzen, was aber die Qualität des Eichenholzes mindert. In unserem Weingut vermeiden wir die Nutzung solcher Fässer.

Eicheneinfluss auf die Weine

Ein Wein höherer Qualität bedarf eines sorgsamen Ausbaus im Holz, der ihm zu einer Harmonie und Komplexität verhilft, die er in einem neutralen Behältnis niemals erreichen könnte. Meist werden bei uns gerbstoffreiche Rotweine nach der Gärung im Eichenfass ausgebaut, das durch sein größeres Verhältnis von Holzwand zu Volumen mehr Aromen an den Wein abgibt. Durch die Porosität des Holzes findet ein geringer, aber stetiger Sauerstoffaustausch statt, der eine schonende Oxidation des Weines fördert. Dabei verbinden sich die verschiedenen Komponenten und der Wein wird im Ganzen harmonischer, mit einem dezenten Holzgeschmack in der Nase und am Gaumen.

Amphoren-Wein

Immer mehr Winzer gären ihren Wein auf natürliche Weise in unterirdischen Tontöpfen. Diese Art der Gärung bringt einen einzigartigen und individuellen Geschmack mit sich.

Die Trauben haben es auch nicht leicht. Nach der Blüte, dem Geschein, im Frühjahr bis zum Herbst hängen sie am Rebstock und sind mehr oder minder schutzlos Wind, Sonne, Kälte und Regen ausgesetzt. Natürlich ist auch jedes Jahr anders. Mal ist es zu kalt, mal zu warm, mal zu feucht, mal zu trocken. Ideale Bedingungen, so das allgegenwärtige Stöhnen vieler Winzer, gibt es nie. Ein alter Winzerwitz fragt, welches der schlechteste Monat für einen Weinbauer ist. Es ist eindeutig der Februar, weil da nur 28 Tage Zeit zum Jammern und Klagen sind.

Im Keller schlägt die Stunde des Weinbauers. Hier zeigt sich das Können und die Erfahrung ,die ein guter Kellermeister mit sich bringen muss. Einmal zu Most gepresst, wird mit Hilfe von Hefen, die Gärung eingeleitet und der Zucker der Trauben in Alkohol umgewandelt. Bis ein Wein zustande kommt, der den Wünschen des Weingenießers entspricht.

Vin Naturel heißt das Zauberwort der Weinbranche, das derzeit die Gemüter erhitzt. Wein, so natürlich vinifiziert, wie es schon vor mehr als 7000 Jahren passierte, als die Menschheit begann, aus Most Wein herzustellen. Weine, wie sie bei uns entstehen. Es ist der romantische vorindustrielle Gegenentwurf zu einer Milliardenbranche, die leider aus dem als Naturprodukt inszenierten Getränk eine Massenproduktion mit allen technischen Raffinessen gemacht hat.

Cabernet Mitos: ist eine deutsche, gezüchtete Rotweinsorte. Kreuzung von Blaufränkisch und Tein turier du Cher und die Züchter sind Helmut Schleip und Bernd H.E. Hill. Ist auch eine gerbstoffreiche Sorte und verlangt längere Reifezeit im Eichenfass. Der Cabernet Mitos hat eine sehr dunkelrote Farbe und ist geschmacklich reichhaltig und weich.

Was macht Wein aus der Amphore so besonders?

Schon vor über 2000 Jahren wurden Amphoren aus Ton zur Weinherstellung und als Transportmittel von Wein und Olivenöl genutzt. Die Qualität der Amphore ist so gut, dass man in römischen Galeerenwracks Amphoren mit Wein gefunden hat, der trotz seines Alters von 2000 Jahren noch genießbar war.

Auch in Süditalien war und ist es heute noch Tradition, hochwertige Weine in Amphoren ca.6 Wochen reifen zu lassen, um diese dann in Flaschen, oder ebenfalls in kleine Amphoren abzufüllen.

Auch wir, das Weingut Ingrosso, lagern unsere besonderen Weine für eine gewisse Zeit in Amphoren ein, die größtenteils aus Familienbesitz von Angelo Ingrosso stammen. Durch die Herkunft von Herrn Ingrosso, seine Kenntnisse und Erfahrung im Umgang mit dem Weinausbau in Tonkrügen, wurde es hier zu Lande genehmigt, Weine darin auszubauen und zu vermarkten.

Der Ton aus der die Amphoren geformt und gebrannt wurden, stammt ebenfalls aus der Region Apuliens und diente einst, auch eingegraben unter der Erde, als Kühlschrank des Südens.

Die Vorteile einer Amphore sind Schutz vor Temperaturschwankungen und Lichteinflüsse. Eine Beschichtung im Inneren garantiert einen Schutz vor ungewollter Oxidation.

Das Beste aber daran ist der vollmundige, samtige, weiche Geschmack auf Zunge und Gaumen und dem mineralischen Abgang, der den Amphorenwein einzigartig macht.

Zwar ist diese Art von Herstellung sehr arbeitsintensiv, doch es lohnt sich!!!!